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Take-off to your digital journey – Fliegen einfach gemacht

Geflogen wird immer. Tag und Nacht. Weltweit und mit guter Laune. Der echte Sandstrand unter den Füßen. Sich den Duft der großen weiten Welt um die Nase wehen lassen. Fernweh nur digital? Das wird es auch in Zukunft nicht geben. Trotzdem hält die Digitalisierung Einzug in den Luftverkehr. Für Flughafenmitarbeiter und Passagiere. Auch am Hannover Airport. Die Vision: Fliegen einfach gemacht.

Was einfach sein soll, muss komplex betrachtet werden. Parkplatz-Onlinebuchung, Info-Gates in Terminals, automatisierte Bordkartenkon­trollen, Boardingdurchsagen, Wartezeitenmessung an den Sicherheitskontrollen, künst­liche Intelligenz bei der Kundenkommunikation, digitale Gepäckverfolgung, Self-Check-in und viele weitere Themen.

Der Passagier von morgen will und wird digital begleitet werden. Chance und Herausforderung für den Airport zugleich. Die Bedürfnisse der Kunden und Mitarbeiter müssen verstanden, Sorgen und Ängste analysiert und abgebaut werden. Obendrauf kommt noch ein ganzer Berg an Gesetzen und Vorschriften.

Am Ende steht die Perfektion des Reisens. Seamless travel – der Traum vom absoluten Wohlfühltrip. Keine Wartezeiten, Reiseinformationen in Echtzeit und eine stressfreie An- und Abfahrt. In allen Umfragen landet dieser Passagierwunsch immer weit vorne. Daran ar­beitet der HAJ.

Autonomes Fahren

Ein Blick in die Zukunft, in das Jahr 2040. Erst dann werden sich nach Prognosestudien autonom fahrende Fahrzeuge auf den Straßen durchsetzen. Die Mobilität von morgen ist heute schon Thema am Hannover Airport. Eine kleine Gruppe Mitarbeiter denkt in einem Thinktank quer und ohne Tabus. Ihre Aufgabe: Mög­liche Szenarien bilden, in denen neue Formen der Mobilität am Airport zur Anwendung kommen könnten. Und weiterdenken – bis zur Umsetzung in die Praxis. Den Wettbewerb und Markt im Hinterkopf, den Kunden im Fokus.

(© Hannover Airport Archiv)

Neue Impulse

Viel Expertise kommt von außerhalb. Keynote-Speaker digitaler Hotspot-Projekte berichten über ihre Erfahrungen und Ideen. Trend-Scouting im Umfeld. Bei einem Workshop in der VentureVilla in Hannover beispielsweise sammelten die digitalen Macher des HAJ viele Impulse für das eigene weitere Vorgehen. Konzept der VentureVilla: das Vorantreiben von neuen Geschäftsmodellen und das Überprüfen des Machbaren. Auch wenn es zunächst noch so verrückt klingen mag.

Mensch und Maschine

Bei anderen Themen ist die Digitalisierung am Flughafen schon angekommen. Mensch und Maschine rücken enger zusammen. Mit großen Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Beispiel Exoskelette. Sie finden immer mehr Anwendung als Hilfsmittel bei körperlicher Arbeit. Ent­lasten die Wirbelsäule. Diesen Trend greifen auch die Mitarbeiter der Bodenabfertigung auf. Sie testen den Einsatz von Exoskeletten, zum Beispiel bei der Flugzeugabfertigung. Die Tester arbeiten mit dieser Unterstützung beim Be- und Entladen und am Gepäckband. Auch im Lager für Frachtgüter werden sie angewandt. Das Fazit: Die Exoskelette finden den Weg in den Regelbetrieb des Frachtlagers der Aircargo Services Hannover. „Fliegen einfach gemacht“ beginnt auch im Personalbereich. Motivierte Mitarbeiter sind kreative Mitmacher. Mit Energie für Ideen und Initiativen. Digitale Hilfe gibt es in Zukunft vor allem beim Bewerbermanagement und in allen bislang bürokratischen und papierintensiven Prozessen. Eine Digitalorganisation hat dabei auch eine wichtige Zusatzfunktion. Sie soll Prozesse einfacher machen, die Mitarbeiter am Flughafen in Zukunft entlasten.

Der direkte Draht ins Silicon Valley

Impulse von außen sind wichtig. Auch Pro­fessorin Sabine Remdisch von der Leuphana Universität Lüneburg ist dabei. Sie hat den direkten Draht ins Silicon Valley. Und unterstützt die Flughafen-Mitarbeiter dabei, die Digitalisierung in den Arbeitsalltag zu integrieren. Etwa mit der Design-Thinking-Methode. Das Prinzip: interdis­ziplinär arbeiten, Probleme unkonventionell lösen.

Interview – HAJ DIGITAL

Dr. Marion Tenge, Abteilung­sleiterin Unternehmensentwicklung und Digitalisierung, über die Herausforderungen des digitalen Wandels am Flughafen. Flughafen-Apps, Self-Check-in Automaten, Online-Parkreservierung – das sind nur einige Services, die heute an Flughäfen schon Wirklichkeit sind. Sind Airports nicht längst digital? Was können wir in Zukunft noch alles erwarten?

Digitalisierung war für Flughäfen schon immer ein wichtiges Thema. Wir wollen das Airport-Erlebnis für unsere Kunden so einfach wie möglich machen. Viele Themen der Digitalisierung sind an Flug­häfen bereits in unterschied­lichen Bereichen umgesetzt. Vor allem direkt am Kunden. Beim Passagierprozess gibt es viele Projekte und Produkte, die die Reise einfacher machen.

Aber Digitalisierung ist weitreichender. Vor allem auf den zweiten Blick und hinter den Kulissen. Digitali­sierung hat auch Einfluss auf die Geschäftsfelder von Airports. Ein Beispiel ist das Duty-free-Geschäft. Passagiere kaufen heute auch online und per App aus dem Flieger. Oder das Thema Parken. Die nächsten Generationen haben vielleicht kein Auto mehr. Wir müssen uns überlegen, wie wir mit Rides­haring oder Carsharing umgehen. Auch administrative Prozesse sollten in Zukunft deutlich ein­facher sein.

Gibt es durch die Digitalisierung auch neue Formen der Zusammenarbeit am Airport?
Das ist ein besonders spannender Punkt. Alte und etablierte Strukturen werden bewusst auf­gebrochen und neue Formen der Zusammenarbeit entstehen. Hierarchie und Organigramm sind dabei nicht entscheidend. Ein gutes Beispiel ist das Design Thinking. Am Hannover Airport suchen selbstorganisierte Teams nach Ideen und Lösungen, die rein anwenderorientiert sind. Die Mit­glieder dieser Teams wurden nicht bestimmt, sondern haben sich nach Interessen und Fähigkeiten selbst nominiert.

Menschen, die aus unterschied­lichen Disziplinen kommen und dann gemeinsam arbeiten, gehen oft innovativer mit Aufgabenstellungen um. Querdenken ist dabei ausdrücklich erwünscht.

Was sind die großen Herausforderungen der Digitalisierung?
Rahmenbedingungen aller Art ändern sich rasant schnell. Die digitale Welt ist ein Spiegel dieser Entwicklung. Flexibel bleiben, neue Herausforderungen und Bedürfnisse antizipieren und schnell reagieren. Das ist die Kunst.

Digitalisierung heißt aber auch interne und externe Vernetzung. Neue Impulse und von anderen lernen. Auch von betriebsfremden Branchen und Unternehmenskulturen. Das machen wir regelmäßig. Ob bei Workshops mit Start-ups in der Ve­n­tureVilla oder im Austausch mit anderen Airports – wichtig ist es dabei, Ressourcen für explorative Themen bereitzustellen und nicht nur das bereits Bestehende evolutionär weiterzuentwickeln.

Digitalisierung und Innovationsfreude bedeuten mutig zu agieren. Aber ohne Unternehmen zu überfrachten. Transparent kommunizieren und alle Mitarbeiter inhaltlich abholen – auch das ist eine große Herausforderung.

Von den Chancen der Digitalisierung überzeugt: Dr. Marion Menge. (© Hannover Airport Archiv)
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