Warum wir den Nachtflug brauchen
Die Welt ist in Bewegung. 2018 ist ein Spitzenjahr für den deutschen Luftverkehr. Immer mehr Menschen wollen immer häufiger ins Flugzeug steigen.
Auch am Hannover Airport. Auch nachts. 24 Stunden in Betrieb – das bietet Reisenden die größtmögliche Flexibilität. Und den Unternehmen in der Region einen entscheidenden Standortvorteil.
Eines bleibt dabei nicht aus, denn noch gibt es keine geräuschlosen Flugzeuge. „Wir machen Fluglärm. Aber wir bemühen uns, ihn im Rahmen unserer Möglichkeiten so gering wie möglich zu halten“, so Stefanie Vehling. Sie leitet den Bereich Umwelt/Umfeld/Gremien und ist im Austausch mit Anwohnern und Politik.
Lärm ist teuer
Die Airlines zahlen am Hannover Airport lärmabhängige Entgelte. Nachts sind diese höher als tagsüber. Das macht es für Airlines attraktiver, möglichst leises Fluggerät einzusetzen und mehr tagsüber zu fliegen.
Schallschutz – guter Rat ist nebenan
Unsere Nachbarn haben Anspruch auf Schallschutz nach dem Fluglärmschutzgesetz. „Wir sind immer bereit, zu unterstützen und ins Gespräch zu gehen. Wenn es Probleme bei der Abwicklung gibt, sind wir gerne als Ansprechpartner da“, betont Vehling. Das gelte etwa auch für die Vermittlung von Firmen, die die Schallschutzmaßnahmen an Gebäuden umsetzen.
Zudem gibt es Unterstützung bei Wartungsarbeiten. Schallschutzfenster, die im Rahmen des Schallschutzprogramms eingebaut wurden, lassen wir überprüfen und bei Bedarf austauschen.
Als Flughafen sind wir der einzige Verkehrsträger, der Lärmmessanlagen betreibt. Dadurch überwachen wir, dass der tatsächliche Lärm nicht die Grenzwerte der Lärmschutzbereiche übersteigt. Dabei kontrolliert uns der Lärmschutzbeauftragte, der für den Hannover Airport zuständig ist. Eingesetzt ist er durch unsere Aufsichtsbehörde – das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Er wertet die Daten der Lärmmessanlagen aus.
Lösungen im Dialog
„In Abstimmung mit Betroffenen stellen wir mobile Lärmmessanlagen auf. So ermitteln wir, welche objektive Fluglärmbelastung es vor Ort gibt“, erklärt die Bereichsleiterin.
Das Ergebnis der bisherigen Messungen: „Objektiv ist der Lärmpegel nicht besorgniserregend, weil er kein gesundheitsgefährdendes Ausmaß annimmt.“ Bei Bedenken sind gezielte Messungen jederzeit möglich. Gemeinsam nach konstruktiven Lösungen suchen: Das ist Aufgabe der Fluglärmschutzkommission. „Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut“, so Vehling. „An- und Abflugrouten optimieren wir gemeinsam, um insgesamt eine Lärmminderung zu erreichen.“ Jede Anliegerkommune ist in der Kommission vertreten.
In der Region und für die Region
Der Flughafen und die Region profitieren voneinander. 6.550 Menschen aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft arbeiten auf dem Flughafengelände. Viele Arbeitsplätze am Campus hängen vom Nachtflug ab. Der Wirtschaftswissenschaftler Professor Hübl hat in diesem Spätsommer ein aktualisiertes Gutachten erstellt. Daraus geht hervor: Ohne Nachtflug wären 1.360 Jobs am Flughafen in Gefahr. Und zusätzlich 1.040 in der Region.
Professor Hübl kommt zu einem klaren Ergebnis: Ohne Nachtflug wären wir als Standort für die Airlines nicht attraktiv. Etwa die Hälfte der hier stationierten Maschinen würde abgezogen.
Und wir könnten Reisenden nicht die gewohnte Vielfalt an Verbindungen bieten. Wir bedienen ein Mobilitätsbedürfnis, das sich dieses Jahr besonders stark gezeigt hat.
Ganz ohne Nachtflug geht es nicht
Der deutsche Luftverkehr braucht den Nachtflug. Das norddeutsche Luftverkehrskonzept sieht vor: Mindestens ein Flughafen in Norddeutschland muss 24 Stunden in Betrieb sein. Für eine dynamische Wirtschaft, die im internationalen Wettbewerb mithalten kann. Es gibt gute Gründe für Hannover. Unter anderem die zentrale Lage und gute Verkehrsanbindung, von der Flughafen, Nutzer und Anwohner profitieren.
Blick in die Zukunft
Wir arbeiten weiter an Lösungen, die für alle tragfähig sind. Für 2019 haben wir die lärmabhängigen Entgelte nochmals erhöht. Und die Fluggeräte werden perspektivisch immer leiser.
Stefanie Vehling bedankt sich bei den Anrainern: „Bei großen Teilen der Bevölkerung haben wir Rückhalt. Wir sind dankbar für die gute Nachbarschaft, das Verständnis und die rege Nutzung des Airports.“ Eins ist ihr wichtig für einen konstruktiven Dialog: „Wir betreiben den Flughafen ja nicht zum Selbstzweck, um uns die Taschen zu füllen. Sondern um eine Verkehrsinfrastruktur bereitzustellen, die gebraucht wird. Die Nachfrage der Öffentlichkeit ist da. Und wir bedienen sie.“
Weitere Informationen: www.youtube.com/HannoverAirportTV