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Sicherheit trifft Nachhaltigkeit

Fliegen ist sicher. Damit das so bleibt, werden nicht nur Flugzeuge, Start- und Landebahnen und technische Anlagen regelmäßig gewartet. Auch außerhalb des Flughafens muss die Sicherheit für An- und Abflug gewährleistet sein. Dafür überprüft der Hannover Airport jährlich die Luftkorridore der An- und Abflugsektoren sowie der seitlichen Übergangsflächen der Start- und Landeanlagen auf Hindernisse.

Anfang Oktober bis Ende Februar

Jedes Jahr werden in den Wintermonaten die Bäume rund um die Start- und Landebahnen am Hannover Airport zurückgeschnitten. Das ist notwendig, damit Flugzeuge jederzeit sicher starten und landen können. Die Luftsicherheitsbehörden haben klare Vorgaben, welche Höhen an welchen Stellen einzuhalten sind. Außerdem muss der Flughafen seiner Straßensicherungspflicht nachkommen: An den Straßen am und rund um den Airport wird altes und trockenes Gehölz aus den Bäumen entfernt und das erforderliche Lichtraumprofil überprüft.

Blick über den Schlauchwald auf die Nordbahn des Hannover Airport
© Hannover Airport, Urban

Luftbilder und Schatten

Damit die Kollegen wissen, welche Bäume wie stark zurückgeschnitten werden müssen, helfen Luftaufnahmen. Der Hannover Airport beauftragt ein spezialisiertes Vermessungsbüro, das bereits in den Sommermonaten photogrammetrische Vermessungsaufnahmen des gesamten Areals erstellt. Aus 5.000 Metern Höhe. Bei klarer Sicht und voller Belaubung. Zusammengesetzt ergibt sich aus vielen Einzelbildern eine große Übersicht über den Airport und sein Umfeld.

Anhand dieser Bilder können die Vermessungsingenieure den Schattenwurf der Bäume genau analysieren. Somit die Höhen der einzelnen Gehölze bestimmen. Dabei im Fokus: Sicherheit und Genauigkeit. Wenn die zulässigen Höhen überschritten werden oder bis zu drei Metern unterhalb der Grenze liegen, werden Bäume und Buschwerk in einem Raster von 15 Metern erfasst. In den übrigen Bereichen werden die Referenzpunkte in einem 25 Meter-Raster dargestellt.

Rot, gelb oder grün

Die Fachabteilung des Hannover Airport stellt die Referenzpunkte in einem Ampelsystem dar: Grüne Punkte müssen nicht geschnitten werden. Gelbe bewegen sich gering unterhalb der Maximalgrenze. Ist der Messpunkt rot gekennzeichnet, ist die zulässige Höhe überschritten. Ein Rückschnitt erfolgt bei allen roten und gelben Punkten. Witterungsperioden, Wachstum zwischen Messzeitpunkt und Schnittzeitpunkt werden ebenso berücksichtigt, wie botanisches Fachwissen und langjährige Erfahrungswerte.

Person schneidet Bäume auf Hubsteiger mit Akku-Kettensäge am Stiel
© Hannover Airport, Urban

Schweres und leichtes Gerät

Für den Rückschnitt selbst greift der Hannover Airport auf Fachunternehmen zurück. Mit einem Kettenhubsteiger geht es in unwegsames Gelände. Auf bis zu 30 Meter Höhe. Dort werden die Bäume behutsam nach der vorherigen Messung zurückgeschnitten. Mit leiser akkubetriebener Motorsäge. Nur so weit wie nötig. Auch alte Schnitte geben dabei Orientierung.

Die Fachleute wissen wie es geht: Schnitt auf Zugast, im richtigen Winkel, gesund für den Baum. Trockene Bäume bleiben stehen, sofern keine Gefahr besteht, dass Äste herabfallen oder gar der ganze Baum umstürzt. Ein wunderbares Heim für Käfer und viele andere Waldbewohner. Besonders der Specht freut sich.

Benjeshecke für Tiere

Was passiert mit all dem Baumschnitt? Wenn möglich, wird geschnittenes Astwerk nicht abtransportiert. Die Natur erhält es zurück: Das Schnittgut wird vor Ort in den Wäldern aufgeschichtet. Es entstehen die sogenannten Benjeshecken. Hier finden Tiere wie Igel und Vögel Rückzugsorte. So schafft der Hannover Airport nicht nur Sicherheit für die Flugzeuge und Passagiere. Sondern auch Lebensräume für die heimischen Tiere.

Benjeshecke im Schlauchwald Heitlingen
© Hannover Airport, Urban
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