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Brandneue Stärke: 5 Fahrzeuge für die Flughafenfeuerwehr

770 PS, 3 Achsen, 12.500 Liter Löschwasser. Das neue Flugfeldlöschfahrzeug der Flughafenfeuerwehr am Hannover Airport wartet groß auf.

In den vergangenen fünf Jahren waren die Kollegen der Einsatzabteilung, der Brandschutztechnik und des Fuhrparkmanagements der Flughafenfeuerwehr gemeinsam mit dem Zentraleinkauf des HAJ intensiv beschäftigt. Denn: neue Feuerwehrfahrzeuge müssen her. Die bisherige Flotte der Flugfeldlöschfahrzeuge (FLF) ist überaltert. Das führt zu hohen Ausfallzeiten und Instandhaltungskosten.

Schnell, groß, einsatzbereit

Die Anforderungen an solche Fahrzeuge sind konkret. Die ICAO schreibt vor: Im Falle eines Flugzeugbrandes muss der Erstangriff innerhalb von 180 Sekunden erfolgen. Dabei müssen mindestens 7.900 Liter Schaum pro Minute ausgestoßen werden. Kurz um: Der Hauptauftrag eines Flugfeldlöschfahrzeuges ist es, schnell viel Löschmittel zur Einsatzstelle zu bringen und bei Bedarf einzusetzen. Eine Gratwanderung zwischen Geschwindigkeit und Gewicht – die die neuen Fahrzeuge des Herstellers Ziegler gut bewältigen.

Redundanz schafft Sicherheit

Geliefert werden drei Fahrzeuge des Typs Z6, zwei Fahrzeuge des Typs Z4 sowie ein Abrollbehälter Lösch. Diese Anzahl ist notwendig, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Denn ohne Flughafenfeuerwehr ist ein Flughafenbetrieb nicht möglich.

Im Dienst sind regulär zwei FLF Z6 und ein FLF Z4. Die anderen Fahrzeuge dienen als Reserve, sollte es zu Ausfällen kommen. Der Abrollbehälter kann bei Bedarf mit einem Wechsellader zur Einsatzstelle gebracht werden. Er ist mit Löschwasser und -schaum sowie einem Dachwerfer ausgestattet. Das erste Fahrzeug wurde bereits geliefert. Es befindet sich in der Test- und Ausbildungsphase am HAJ. Noch bis Ende des Jahres sollen alle Fahrzeuge in Dienst gestellt sein.

Flugfeldlöschfahrzeug Ziegler Z6 auf dem Vorfeld, im Hintergrund der alte Tower
© Hannover Airport, J. Langosch

Gutes Zusammenspiel

Balance zwischen Gewicht, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit: Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Fahrverhalten und der Fahrausbildung der Maschinisten. Das FLF Z6 besitzt drei Achsen. Die erste und letzte Achse sind gelenkt. Beim Z4 sind es nur noch zwei. Die Kombination der beiden Fahrzeugtypen im Einsatzdienst soll einerseits die Sicherstellung der Einhaltung der nach ICAO vorgeschriebenen Eingreifzeiten und andererseits die  Bereitstellung der erforderlichen Löschmittelmengen garantieren.

Effiziente Ausbildung

Angeschafft werden fünf Flugfeldlöschfahrzeuge und ein Abrollbehälter Lösch. Die Fahrzeuge sind in vielen Komponenten baugleich. Wesentliche Unterschiede sind: Achsenanzahl, Löschmittelmenge und Löschtechnik. Die FLF Z6 besitzen einen Gelenklöscharm. Beim Z4 kommt ein Schaum-Wasserwerfer auf dem Fahrerhaus zum Einsatz. Die Bedienung der Fahrgestelle ist identisch. Die Bedienung der Löschtechnik unterscheidet sich nur in der Steuerung Gelenkarm zu Monitor. Die Steuerung des Abrollbehälters ist den Fahrzeugen angeglichen. Die Einsatzkräfte können dadurch effizienter geschult werden und alle Fahrzeuge bedienen. Wer die Löschtechnik und das Fahren des Z6 beherrscht, muss nur noch das veränderte Fahrverhalten des Z4 verinnerlichen. Bereits jetzt werden die Kollegen fleißig geschult.

Gut für die Umwelt

Mit den neuen Fahrzeugen kommt auch neues Löschmittel am Hannover Airport zum Einsatz. Weil die bisher eingesetzten Löschmittel in Kürze nicht mehr zulässig sind, werden diese ebenfalls ausgetauscht. Auf den neuen FLF sind neben Wasser nun fluortensidfreie und fluorpolymerfreie Schaummittel zu finden.

Zweites Leben für Altfahrzeuge

Flugfeldlöschfahrzeuge Rosenbauer Panther an der Brandsimulationsanlage
© Hannover Airport, M. Lindert

Das älteste der bisherigen Flugfeldlöschfahrzeuge ist 32 Jahre alt. Und noch immer im Dienst. Ein Modell gleichen Alters dient schon lange als Ersatzteillager. Weitere vier Fahrzeuge unterschiedlichen Typs sind aktuell einsatzbereit. Alle sechs FLF haben mit dem Wechsel zu den neuen Fahrzeugen ausgedient. Sie werden verkauft und verbringen ihr Dasein künftig im Einsatz bei anderen Feuerwehren, in Ausstellungen, in Spezialmuseen oder bei einem Liebhaber, der den FLF ein neues Leben schenken möchte.

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