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Abtauchen auf den Kapverden

Wellenreiter? Tiefseetaucher? Schatzsucher? Auf den Kapverden ist für jeden Wassersportler was dabei! Taucher lockt der Atlantik wegen seines beeindruckenden Artenreichtums. Besonders beliebt sind die Reviere rund um die Insel Sal. Das milde Klima und die angenehmen Wassertemperaturen machen den Urlaub rund ums Jahr zum Vergnügen. – Text: Swantje Puin (tabasco.media)

Der Staat Kap Verde, oder Cabo Verde, liegt vor der Nordwestküste Afrikas. Ins­gesamt besteht das Archipel aus 15 Inseln. Davon sind neun bewohnt. Santiago mit der Hauptstadt Praia ist das größte Eiland. Die Einwohner der ehemaligen Kolonie Portugals sprechen bis heute portu­giesisch. Zahlen tun sie mit dem Escudo de Cabo Verde, kurz: CVE.

Bekannt sind die Kapverden vor allem für ihre endlosen Strände, die kreolische portugiesisch-afrikanische Kultur sowie die tradi­tionelle Morna-Musik. Die Sängerin Cesária Évora ist Königin der Morna. Deren rhythmischen Klänge begegnen einem auf den Inseln immer wieder.

(© Peathegee/Getty Images)

Die Demokratie ist noch jung. 1991 gab es die ersten freien Wahlen. Seither entwickelt sich das Land in vielerlei Hinsicht: „Die Kapverden sind ein hell leuchtender Stern, wenn es um Chancengleichheit geht, viele Frauen haben angesehene Führungs­positionen in öffentlichen Ämtern und im privaten Sektor“, schrieb die Organisation Ethical Traveler 2016 in ihrem Bericht.

Die unberührten Schönheiten

Trotz ihrer traumhaft schönen Strände und dem ganzjährig milden Klima sind die Kapverden kein klassisches Touristen-Ziel. Umso erquickender ist es, die Natur in ihrem noch ursprüng­lichen Zustand zu erleben. Die Gewässer sind nicht überfischt. Die vielen Tauchgebiete sind artenreich. Das besondere hier: Die kühle Kanarenströmung trifft im Sommer auf das warme Wasser des Golfs von Guinea. Da­durch sind sowohl Fische aus dem Nordatlantik als auch aus den Tropen zu sehen.

Je nach Jahreszeit erleben Taucher ein anderes Spektakel: Von März bis Mai ziehen Buckelwale durch den Atlantik. Von Juli bis November lassen sich Walhaie und Mantarochen beobachten. Von Juli bis Oktober zieht es die Wasserschildkröten an die Ufer, um im Sand ihre Eier abzulegen. In den Korallenriffen und felsigen Steilhängen der Vulkaninseln tummeln sich unterschiedlichste Fischarten in den schillerndsten Farben.

Mittendrin und schwerelos

Von den Tauchbasen auf Sal, Santiago, Boa Vista, São Vicente und Santo Antão kann man zu atemberaubenden Touren aufbrechen. Sicherheit steht hier an erster Stelle. Die Mitarbeiter kennen die Wetter- und Tauchbedingungen. Sie bieten verschiedene Pakete an – vom Einsteigerkurs bis zum Wracktauchen für jeden Schwierigkeitsgrad.

Ob Anfänger oder Fortgeschrittene: Mit den Guides erleben Taucher die letzten Geheimnisse dieser Erde. Jeden Tag erwarten sie bunte Fischschwärme, leuchtende Korallenriffe und weitere Tausend Überraschungen.

(© Maddy Saucerman/EyeEm/Getty Images)

Salz auf unserer Haut

Die beste Infrastruktur findet sich auf der Insel Sal, übersetzt: Salz. Vom Hannover Airport aus sind Urlauber mit TUI fly in rund sechs Stunden auf dem Eiland. Häufig bieten Reiseveranstalter ein güns­tiges Hotel in gehobenem Standard oder gleich das Tauchpaket dazu an. Badesaison ist auf der Insel das ganze Jahr. Dafür sorgen 330 Sonnentage und eine durchschnittliche Wassertemperatur von 20 Grad. Der konstante Passatwind schafft zudem ideale Voraussetzungen für Wind- und Kitesurfer.

Der acht Kilometer lange und 200 Meter breite Strand rund um Santa Maria ist der schönste und berühmteste. Hotels wie das Morabeza bieten hier einen paradiesischen Blick über das Meer. Urlauber genießen Restaurants, Bars, abendliche Unterhaltung, Bootsverleihe, Wassersport und Reitmöglich­keiten.

(© Maddy Saucermann/EyeEm/Getty Images)

Schnorcheln und Tauchen auf Sal

Auf der Ostseite von Santa Maria befindet sich am Strand Praia Antonio Sousa die Eco Dive School Cabo Verde. Im Neoprenanzug geht es mit Druckluftflasche, Atemregler und Tarierweste raus aufs Meer. Die Tauchguides kennen die besten Spots und steuern sie gezielt an. Faszinierend ist die zerklüftete Steinküs­­te im Westen von Sal. Hier tummelt sich eine spekta­kuläre Vielfalt an Meeresbewohnern. Rund fünf Kilometer nördlich der Hafenstadt Palmeira liegt Buracona. Ein natürlicher Pool, in dem es sich wunderbar schwimmen und tauchen lässt. Erleben sollten Urlauber die Korallenriffe und Unterwasserhöhlen wie Olho Azul – das „Blaue Auge“. Zwischen 11:00 und 13:00 Uhr bricht hier das Sonnenlicht durch ein ovales Loch in der Felsdecke ein. Das Wasser leuchtet dann in intensiven Blau- und Türkistönen. Weitere Attraktionen der Insel: ein Bad im Salzwasser der Saline Pedra de Lume und die Begegnung mit Zitronenhaien in der Shark Bay.

Kulinarisch unterwegs

Als Fortbewegungsmittel auf den Inseln dienen Aluguers. Das sind Sammeltaxis. Man winkt sie einfach vom Straßenrand aus heran und zahlt einen Festpreis pro Person.

Urlauber genießen in Santa Maria die hauptsächlich aus frischem Fisch bestehende Inselküche. Langusten stehen im Restaurant Barracuda auf der Karte. Ausgezeichnete Küche zu fairen Preisen bietet das portugiesisch geführte Sabores e Livros. Cachupa, eine regionale Spezia­lität aus Mais, Bohnen, Gemüse, Fleisch und Fisch, gibt es günstig im Cam’s – Mercearia Gourmet.

Inselhopping auf dem Luftweg

Wer die anderen Inselschönheiten der Kapverden erleben will, sucht vergeblich nach einem Fährbetrieb. Zwischen den Inseln fliegt die nationale Cabo Verde Airlines. In rund einer Stunde ist man mit ihr auf São Vicente oder Santo Antão. Die beiden westlichsten Inseln des Archipels sind ein Juwel für Taucher.

Korallen, Steilwände, Ammenhaie, Schildkröten, Barrakuda, Bernsteinmakrelen und Mantas sind dort anzutreffen. Höhlen und Wracks bieten weitere Abwechslung. Unterkünfte von einfachen Pensionen über koloniale Gästehäuser bis hin zu Strandhotels sorgen für erholsame Nächte.

Die wildeste und grünste Insel der Kapverden ist Santo Antão. Neben dem Tauchen sollten Urlauber Zeit zum Erkunden der atemberaubenden Landschaften einplanen. Im Gebirge wird auf Terrassenfeldern Ananas, Kaffee und Maniok angebaut. Es duftet nach Eukalyptus und Lavendel. Akazien, wilde Feigen und Drachenbäume säumen vielerorts die Wanderwege.

Dattel- und Kokospalmen, Mango-, Mandel- und Papayabäume beflügeln die Sinne. Was unter Wasser schon erlebbar war, bestätigt sich hier zu Land: Die Kapverden bezaubern einfach durch ihre einzigartige, natürliche Vielfalt!

(© Polina Kochneva/Getty Images)

Santa Maria besitzt nicht nur den schönsten Sandstrand der Kapverden, sondern ist auch das farbenfrohe Herzstück der Insel Sal. Das Treiben lässt sich vor allem am Holzsteg besonders gut beobachten: Linkerhand rennen meist unzählige Kinder einem Fußball hinterher und nutzen die bunt bemalten Boote als Tore. Rechts vom Pier legen die Fischer an und bringen ihre oft üppigen Fänge an Land, wo Thunfische und Co. dann unmittelbar verarbeitet und angeboten werden.

Wer sich nicht selbst am Grill versuchen möchte, vertraut einem der zahlreichen Seafood-Restaurants im Ort. Schließlich kaufen die Gastronomen selbst meist direkt am Pier ein und bringen damit die denkbar frischesten Köstlichkeiten auf den Teller. Um einen Eindruck vom lokalen Leben zu erhalten, lohnt sich anschließend ein kleiner Bummel durch den Ortskern. Ein ganz besonderer Geheimtipp: Die deutsche Auswanderin Anne Seiler betreibt mit „Annes Info-Point“ einen einzigartigen kleinen Ausflugsbetrieb auf Sal. Ein Highlight sind die angebotenen (nachhaltigen!) Schildkrötenbeobachtungen zwischen Juli und Oktober. Persönliche Beratung und Buchung immer Mittwoch und Samstag um 18:30 Uhr im Angulo Beach Club (im Osten von Santa Maria). Unvergessliche Eindrücke garantiert!

Reisen von Hannover sind buchbar unter haj.de oder telefonisch unter 0511 977-1111.

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