Elegant betritt Mousse T. das Terminal. Mit federndem Gang und festem Blick. Dunkler Strickrolli, edles Sakko, Typ geerdeter Kosmopolit. Vielflieger. Überflieger. Hannover Airport-Flieger. Ein Mann mit einer unglaublichen Aura.
Das Interview ganz ohne Druck. Kein Blick auf seine Rolex, keine Hektik und kein Terminplan bestimmen die Zeit. Mousse T. gibt den Takt vor. Dafür hat er hart gearbeitet. Jahrzehntelang. Mit den Besten der Welt. Alle haben sie bei ihm angefragt. Nur einige hatten das Glück und bekamen ihn als Produzenten.
Auch Tom Jones, Michael Jackson, die Backstreet Boys oder Phil Collins profitierten von dem Künstler aus Hannover. Seine Heimatstadt, für die Mousse T. viel Gutes tut und schon viel Gutes getan hat. Herzensprojekt: Die Clinic-Clowns Hannover und ihre Arbeit. Durch ihre Anwesenheit und ihre unbeschwerte Art gestalten sie Krankenhausaufenthalte von Kindern ein wenig bunter und fröhlicher.
Schirmherr und Standortförderer. Unaufgeregt und konsequent verfolgt Mousse T. von hier aus seine Ziele. Die Grammy-Nominierung: ein weiterer Erfolg seiner Karriere.
Der Flughafen Hannover bedeutet für Mousse T. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Als Jugendlicher nach Amerika geflogen, als Ehemann und Vater nach Mallorca oder als Produzent in die ganze Welt. Der HAJ ist Mousse T. vertraut. Im Reisegepäck immer dabei: ein Sennheiser-Kopfhörer, „das sind die Besten“, Playlisten und viele neue Ideen.
Zum Beispiel ein Klavier am Hannover Airport. „Das wäre ein toller und ungewöhnlicher Ort, um Menschen und Musik zusammenzubringen.“ Mousse T. fängt an zu schwärmen. Musik bewegt genauso wie Fliegen. Einen möglichen Rhythmus für den Flughafen hätte er auch schon. „Eine gute Mischung aus Beat und südamerikanischen Sequenzen – ein guter Flow.“ Auch für den NDR-Tatort „Zorn Gottes“ hat er die Musik geschrieben. Kulisse: der Hannover Airport.
Eine gute Adresse, um eine Welttournee zu starten. Das wäre für ihn noch eine Herausforderung. „Italien und Japan – das sind die Länder, in denen ich die meisten Fans habe. Dahin ginge es auf jeden Fall. Reisen und Musik, das würde mir Spaß machen.“
Als Kind der Stadt kennt Mousse T. die Discos und DJs in Hannover wie kein Zweiter. „Hannover hatte schon immer eine coole Musikszene. Vor allem in den 80er- und 90er-Jahren.“ Aus seiner eigenen DJ-Zeit stehen noch 20.000 Schallplatten in seinem Archiv, analoge Erinnerungen auf Vinyl gepresst.
Auf das Jetset-Leben seiner jungen Kollegen – Generation Robin Schulz oder Felix Jaehn – hat Mousse T. ganz bewusst verzichtet. Produktion im Peppermint-Studio statt an den Reglern auf Ibiza. Den Fokus nur auf die wirklich wichtigen Dinge. Aber: „Alles hat seine Berechtigung. Der Blick hat sich nur verschoben“, beurteilt Mousse T. die Arbeit seiner Kollegen. Nachhaltiges Arbeiten ist ein Geheimnis seines zeitlosen Erfolges.
Stilvolles Reisen ist ein weiteres Markenzeichen von Mousse T. Sein Maserati, ein perfektes Synonym für den gebürtigen Westfalen. Viel Handarbeit, mit Liebe zum Detail und eine wertvolle Investition.
Genau wie seine Musik.
„Der Flughafen ist die Mutter der Mobilität.“
Mousse T.s Augen schweifen zur Abflugtafel.
Er ist wieder auf dem Sprung. Gelassen, ganz ohne Druck. Mousse T. bestimmt den Takt.