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Paris – Mode, Liebe und Cafés

“Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris.” (Heinrich Heine)

Paris hat viele Gesichter. Doch fast jeder sieht in der meistbesuchten Metropole der Welt sein ganz persönliches Paris. Eine Stadt voller Liebe und Lebenslust, voller Romantik und Lebensart. Nirgendwo lässt es sich so lustvoll leben zwischen Kunst und Kultur, Kitsch und Kommerz. – Text: Sybille Nobel-Sagolloa

„Einer der Vorzüge der guten Stadt Paris besteht darin, dass man hier geboren werden, leben und sterben kann, ohne dass sich jemand auch nur im mindesten darum kümmert.“ Diese Erkenntnis über das berühmte Savoir-vivre oder die Kunst zu leben hatte schon Honoré de Balzac (1799-1850). Gehen wir also auf die Suche nach den vielen Gesichtern der Metropole an der Seine: Suchen wir nach Mode, Liebe, Cafés und besonderen Ausblicken.

Paris, die Stadt der Mode

Was wäre Paris ohne Mode! Die Haute Couture wurde hier schließlich erfunden, und der Begriff ist sogar gesetzlich geschützt. Große Namen wie Coco Chanel und Christian Dior, Louis Vuitton oder Thierry Hermès sorgten dafür, dass Frankreichs Hauptstadt auf ewig für Glamour und Luxus steht. Der Kunst des extravaganten Modeschöpfens steht heute der Prêt-à-Porter gegenüber. Auch den Reichen und Schönen aus London, Moskau oder Dubai sitzt das Geld nicht mehr so locker, dass sie für ein maßgefertigtes Unikat 100.000 Euro bezahlen.

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Doch sie sind alle noch da, die schönen und edlen Läden in der Nähe des 71 Meter breiten Prachtboulevards Champs-Élysées und des Place Vendôme, von denen schon Audrey Hepburn im Filmklassiker „Frühstück bei Tiffany“ träumte. Jeder Schaufensterbummel in Paris ist ein Erlebnis!  Nur ein Frühstück wird man im neuesten „Tiffany Shop“ an der Avenue des Champs- Élysées 62 wohl eher nicht bekommen. Doch ein Glas Champagner gehört dazu – zumal, wenn man einen Trauring kauft.

Paris, die Stadt der Liebe

Liebespaare und Hochzeitsreisende zieht es seit jeher in die Stadt der Liebe. Doch warum übt diese Stadt auf Liebende einen so magischen Reiz aus? Liegt es am Eiffelturm? Sicherlich ist das Wahrzeichen einer der romantischsten Orte, wenn nach Einbruch der Dunkelheit zu jeder vollen Stunde 20.000 Lampen fünf Minuten lang ein wahres Lichtspektakel veranstalten. Romantisch sind auch eine nächtliche Bootsfahrt auf der Seine und ein Spaziergang zur berühmten Pont des Arts am Louvre, wo sich viele ewige Liebe schwören und ihre Liebes­schlösser hinterlassen. Ein Geländer der Brücke war im vergangenen Jahr unter der Last teilweise zusammengebrochen, sodass die Stadt zum Bolzenschneider greifen ließ.

Je t’aime – ich liebe Dich: Der schönste Satz der Welt wurde in Paris übrigens 311 Mal verewigt und zwar in 250 Sprachen auf der Mur des Je t’aime. Die Liebesmauer ist ein Muss für alle verliebten Pärchen!

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Gestaltet wurde sie von den Künstlern Frédéric Baron und Claire Kito und befindet sich auf der Place des Abbesses auf dem Montmartre. Der Hügel, auf dem die Basilika Sacré-Cœur steht, ist mit 130 Metern die höchste natürliche Erhebung von Paris und ermöglicht einen tollen Blick auf die Stadt.

Paris, die Stadt mit Ausblick

Ausblicke sind begehrt an der Seine, denn die Häuser aus der Zeit des Stadtplaners Baron Haussmann, der Paris Mitte des 19. Jahrhunderts ein “modernes Gesicht“ gab, haben normalerweise keine Dachterrasse. Dennoch bieten manche Bars und Restaurants einen faszinierenden Panoramablick. Die schönste Aussicht hat man vom Hotelrestaurant „43 Up the Roof“ auf der Dachterrasse des „Holiday Inn“, südlich der Seine in St. Germain („43 Up the Roof“, 4 Rue Danton, 75006 Paris) und vom „Nüba“ (Nuba gesprochen) auf dem Dach der Cité de la Mode et du Design, deren originelle Architektur mit den grellen, grünen Röhren am Seineufer heraussticht. Die Küche ist frisch, die Cocktails lecker, abends gibt es, passend zum futuristischen Ambiente, meist Elektromusik – abtanzen bis zum Sonnenaufgang! (Nüba, 34 Quai d’Austerlitz, 75013 Paris).


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Den weitesten Blick gibt es auch ohne Verzehrzwang. Vom 210 Meter hohen Tour Montparnasse sind bei klarem Wetter 40 Kilometer Fernsicht möglich. Der Lift düst in nur 38 Sekunden in den 56. Stock zur vollverglasten Aussichtsplattform. Über eine Treppe geht es die letzten Stufen hinauf zur Freiluftterrasse. Tickets gibt es ab 13,50 Euro. (33 Avenue du Maine, 75015 Paris). Ganz gratis können Besucher die Dachterrassen der „Galéries Lafayette“ und des Kaufhauses „Printemps“ genießen. In der siebten Etage des Luxus­kaufhauses „Lafayette“ (40 Boulevard Haussmann) laden Sitzmöbel zum Verweilen ein, ein kleines überdachtes Café befindet sich am Ende der Terrasse. Die Dachterrasse des „Printemps“ (64 Boulevard Haussmann) im neunten Stockwerk bietet einen noch besseren Rundblick und ein größeres Café.

Paris, die Stadt der Cafés

Paris ohne Cafés? Das ist unvorstellbar! Denn zum vielfach beschriebenen Savoir-vivre gehören natürlich auch die berühmten Cafés, in denen Dichter und Denker, Künstler und Kaiser und natürlich deren Kurtisanen verkehrten. Vier dieser Pariser Etablissements sind unbedingt einen Besuch wert.

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Die besten Cafés in Paris

Café Procope

Das älteste Kaffeehaus von Paris liegt im Herzen des Quartier Latin und wurde bereits 1686 eröffnet. Es gilt als das älteste noch bestehende Restaurant der Welt. Als Neuheit wurde hier erstmals Eiscreme serviert, was sich schnell herumsprach. Heute sind Crêpes flambèes der Renner. Früher bekamen die edlen Damen ihren Kaffee draußen in der Kutsche serviert, wenn sie nicht aussteigen wollten. Doch hineingehen lohnt sich – welch reiches Interieur! Selbst Napoleon kehrte hier ein. Die Ideen der französischen Revolution sollen im „Procope“ entstanden sein.

Café de la Rotonde

Warum Cafés wie das „Rotonde“ derart viele Originalgemälde bekannter Künstler besitzen, dass sogar berühmte Museen vor Neid erblassen, ist schnell erklärt. Die Maler kehrten hier ein und tranken und tranken. Wenn sie eingeschlafen waren, durften die Kellner sie nicht wecken. Manchmal gab es Streit, denn wer seine Zeche nicht zahlen konnte, musste eines seiner Bilder dalassen und später gegen Bargeld auslösen. Nicht jeder tat das. Pablo Picasso hatte sein Studio nebenan. 1901 malte er zwei Gäste und nannte das Bild „Im Café de la Rotonde“.

Les Deux Magots

Hier trafen sich einst Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Auch andere berühmte Schriftsteller wussten das Lokal, in dem früher viel Likör ausgeschenkt wurde, zu schätzen. Der Name bedeutet „Die zwei Händler“; einst gab es hier eine Handelsniederlassung chinesischer Kaufleute. Das Café ist bekannt für seinen legeren Stil. Ernest Hemingway, Albert Camus und Pablo Picasso saßen hier und diskutierten. Picasso lernte im „Les Deux Magots“ 1936 Dora Maar kennen, die seine Muse wurde. Also genau hinschauen, wer neben einem sitzt!

Café de Flore

1890 öffnete dieser Klassiker unter den Pariser Cafés seine
Pforten. Das Haus ist ebenfalls ein beliebter Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen. Es liegt gleich neben dem „Les Deux Magots“. Daher verwundert es nicht, dass Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir auch hier zu den Stammgästen zählten und sich häuslich niederließen. Die Einrichtung ist bewusst im Stil der 1920er-Jahre gehalten. Da fällt es leicht, sich in die Golden Twenties zurückzuversetzen – natürlich mit einem Pastis in
der Hand!

Nach Paris reisen ab Hannover

Reisen von Hannover nach Paris sind buchbar unter haj.de oder telefonisch unter 0511 977-1111.

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