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Game of Thrones Star Marc Rissmann am HAJ

Fliegen ist für Marc Rissmann eine angenehme Sache. Und vor allem praktisch. Der Schauspieler ist mittlerweile ein weltweit gefragter Star und an internationalen Film-Sets vor Ort. Auch ab Hannover ist er schon oft geflogen. Mit im Gepäck: sein Fotoapparat. Eine Hasselblad – seine große Leidenschaft für die schönen Momente unterwegs.

Der 39-jährige Berliner ist genau das, was man von einem internationalen Filmstar nicht erwartet. Unprätentiös und ein Mensch zum Anfassen. Und Anhören, denn Rissmann hat schon eine Menge erlebt und deshalb viel zu erzählen.

Sein Vollbart fällt besonders auf, wenn man Marc Rissmann begegnet. Das unterstreicht sein Aussehen. Typ Bösewicht? Vielleicht war das auch ein Grund mit dafür, dass er die Rolle des Harry Strickland in der HBO-Super-Serie „Game of Thrones“ bekommen hat. Als Anführer der Goldenen Kompanie ist er einer von vier Deutschen am Set.

Schauspieler in der erfolgreichsten Saga der Welt in einer Nebenrolle ohne viel Text, die ihm im echten Leben so gar nicht entspricht. Untypisch für einen Berliner kommt Rissmann eher leise daher. Er ist ein starker Charakter. In „Game of Thrones“ hinterlässt er einen bleibenden Eindruck, auch ohne im Mittelpunkt zu stehen. Ein sanfter Riese, der Filmfiguren zum Leben erweckt.

E-CASTING STATT VORSPRECHEN

Die Rollenbesetzung wurde über die sozialen Netzwerke angeboten. Eine Freundin gab ihm den Tipp, sich zu bewerben. Die Zeit ist knapp, die Bewerbungsfrist nur wenige Stunden online. Improvisieren und Text lernen in kürzester Zeit. Mit Blumenerde im Gesicht schminkt sich Marc, um als bedrohlich aussehender Bösewicht ein kurzes Video von sich aufzunehmen. Der ehemalige Sportstudent überzeugt. In einem Berliner Café erhält er die Mail mit der Bestätigung – er ist mit dabei! Vor lauter Euphorie vergisst er sogar die Rechnung zu bezahlen.

Seine Augen funkeln, wenn er von seiner Karriere spricht. Dass er in „Game of Thrones“ nur eine kleine Nebenrolle spielt? Egal. Kein Problem für ihn. Bescheiden und bodenständig. Das passt zu dem Mann, der in seiner Freizeit gerne fotografiert. Dabei kann er viel mehr. Erst als Spätstarter kommt er zum Film. Mit 32 Jahren bekommt er seine erste Rolle vor der Kamera. Drei Jahre zuvor beendet er die Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.

Seine Sedcard liest sich wie die Inhaltsangabe der Männerzeitschrift „GQ“. Fast zwei Dutzend Sportarten plus Musik und Gesang – der 1,90 Meter große Schauspieler hat viele Facetten. Für seine Rolle als Harry Strickland nahm er aber noch einmal zehn extra Reitstunden. Sicherheitshalber. Rissmann überlässt wenig dem Zufall.

DER SCHLÜSSEL DES ERFOLGS

Er lernt schnell und effektiv. Und kann sich durchsetzen. Vielleicht liegt das auch an seinem Studium der Sportwissenschaften. Trainingsreize setzen und am Ball bleiben. Und wenn möglich als Erster durchs Ziel kommen. Aber Teamplayer bleiben. Auch am Set, denn nur als Mannschaft kann eine Filmproduktion funktionieren.

Sein Schauspiel hat Qualität und eine fundierte Ausbildung. Er spielt auch die schwierigen Rollen. Zum Beispiel in „Frühlings Erwachen“, „Hamlet“, oder „Der Besuch der alten Dame“. Auf der Bühne in direkter Nähe zum Publikum liegen seine Stärken. Aber im Fernsehen überzeugt er. Auftritte in der ZDF-Serie „SOKO Stuttgart“, oder „Alarm für Cobra 11“ – der nächste Schritt ist getan.

DIE NÄCHSTEN PROJEKTE

Marc Rissmann hat bei aller Bescheidenheit einen Plan. Einen internationalen. In der britischen Fernsehserie „The Last Kingdom“ spielt er ebenso wie „Into the Badlands“ – einer amerikanischen Actionserie – und in „The man in the high castle“. Die Sprache ist dabei kein Problem für ihn. Schon immer haben ihn fremde Sprachen und Kulturen fasziniert.

Sein akzentfreies Englisch, sein markantes Äußeres und ein erstes Image als deutscher Bösewicht. Eine Rolle in einem James Bond als logische Konsequenz seiner Arbeit? „Give me the job“, lacht Rissmann. Auf einen bestimmten Typ will er sich aber auch in Zukunft nicht festlegen. Im Gegenteil: „Ich möchte ein großes Repertoire an möglichst unterschiedlichen Figuren abdecken. Deren Welt auf den Kopf gestellt wird. Die um etwas kämpfen. Ich will nicht einfach nur gut aussehen.“ Mission impossible, das gilt für die anderen. Für Marc Rissmann scheint in diesen Zeiten nichts unmöglich.

Jott

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