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Zyperns Götterwelten

Aphrodite Felsen, Levanthinisches Meer, Zypern
Aphrodite Felsen | © Envato Elements

Schwimmen für die Liebe

Dreimal, so heißt es, geht es um den Aphrodite-Felsen im Levanthinische Meer. Ewige Liebe sowie beständige Schönheit verspricht der sportliche Schwimmeinsatz. Insbesondere für junge Liebespaare ist der Felsen ein Anziehungspunkt.

Der Legende nach tauchte Aphrodite einst aus dem schäumenden Meer auf. Ihr Name ist Programm. Das griechische Wort „aphros“ bedeutet „Schaum“. Als die anmutige Göttin an Land ging, soll es Alba-Rosen geregnet haben. Blüten einer edlen Rosenart. Sie ist heute noch auf Zypern zu finden.

Alba Rose, Zypern
Antike Schönheit, die Alba-Rose | © Envato Elements

Rundwandern auf mythologischen Wegen

Auf siebeneinhalb Kilometer Länge führt der Kulturweg Aphrodite direkt in die Antike. Der Wanderweg liegt nahe Kouklia. Ein hübscher landestypischer Ort mit archäologischer Ausgrabungsstätte. Gestartet wird an den Botanischen Gärten der Halbinsel Akamas. Es geht an den Bädern der Göttin und weiteren antiken Stätten vorbei. Eine Eiche wacht seit 500 Jahren über die historische Gegend. Die Aussicht auf Kap Arnaoutis ist unbezahlbar schön.

Akamas, Halbinsel, Nationalpark, Zypern
Die Akamas-Halbinsel gehört zum Nationalpark | © Envato Elements

Eine Stadt, zwei Nationen

Die einzigartige geo-politische Situation Zyperns zeigt sich vor allem in der Hauptstadt Nikosia. Der südliche Teil ist griechisch. Der Norden der Stadt befindet sich unter türkischer Verwaltung. Grenzübergänge von einem zum anderen Teil zeigen sich unkompliziert. Auch Nikosia (ehemals Lefkosia) schaut auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Osmanen, Griechen, Venezianer, Briten. Alle hinterließen sichtbare kulturelle Spuren in der Stadt. Sogar Richard Löwenherz wirkte hier im 12. Jahrhundert. Und das mit strenger Hand. Der Grund? Die Liebe! Seine Braut war zuvor vom byzantinischen Gouverneur in Gewahrsam genommen worden. Das konnte der englische König nicht auf sich sitzen lassen. Die Leidenschaft verleiht auch Kreuzrittern Kräfte.

Moschee, türkische Seite, Nikosia, Zypern
Nikosia, Blick auf Moschee auf der türkischen Seite | @ iStock, peeterv
Karte Zypern
Zypern mit Sehenswürdigkeiten. | © iStock, Kateryna Novokhatnia

Noch mehr Liebesgeflüster

Im Südosten der drittgrößten Mittelmeerinsel liegt das Küstengebiet Kap Greco. Auch hier reichhaltiges kulturelles Erbe. Eine erste menschliche Ansiedlung wird dem Jungsteinzeitalter zugeordnet. Die war 10.000 bis 2.200 vor Christi Geburt. Später kamen die Griechen, Römer und Byzantiner. Zwischen dem Badeort Ayia Napa und Kap Greco befindet sich ein natürlicher Felsbogen. Liebesbrücke genannt. Location für unzählige Heiratsanträge. Eine Wiederkehr nach dem erfolgreichen „Ja, ich will“! belegen Fotoshootings der Hochzeitspaare.

Liebesbrücke am Kap Greco, Hotspot, Zypern
Hotspot für Heiratsanträge, die Liebesbrücke am Kap Greco | © Envato Elements

Treffpunkt Blaue Lagune

Ein besonderes Badeerlebnis bietet der Sprung ins kristallklare Wasser der Blauen Lagune. Sie befindet sich ebenfalls nahe des Kap Greco. Eine besondere Strandperle inmitten vieler Strandperlen. Traumbuchten gibt es zahlreich auf Zypern Diese hier ist eine naturbelassene mit feinem Sandstrand. Fernab von touristischer Infrastruktur. Daher ist sie am besten per Boot oder per pedes zu erreichen. Auch unter Wasser zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Bunte Fische, versteckte Felsen. Für Schnorchler ein Paradies. Ein wunderbarer Ort auch für die Götterschönheiten Aphrodite und Adonis. Wiederkehrend und heimlich sollen sich die Liebende hier getroffen haben. Romantik pur.

Bergdorf, Palaichori, Troodos-Gebirge, Zypern
Bergdorf Palaichori im Troodos-Gebirge | © Envato Elements
Wasserfälle, Troodos-Gebirge, Zypern
Wasserfälle im Troodos-Gebirge sind eine willkommene Abkühlung für Wanderer | © Envato Elements

Im Herzen der Insel

Das Troodos Gebirge im Landesinneren bietet im Sommer kühle und waldige Wanderwege. Malerische Bergdörfer, verwunschene Bachufer, imposante Wasserfälle begleiten die Touren.
Die Götter sind auch im Gebirge allgegenwärtig.

Artemis, Tochter des Zeus, war zuständig für die Jagd und den Wald. Einem der zahlreichen Wanderwege gab sie ihren Namen. Der Artemis-Trail führt um den höchsten Berg des Troodos Gebirges, dem Olympos. Wer einen direkten Kletteraufstieg bevorzugt, wird mit spektakulären Ausblicken belohnt.

Und nicht nur das. Auf dem Gipfel befindet sich eine Kapelle. Gewidmet Johannes dem Täufer. Mythologie trifft auf Christentum.

Säulen, Königsgräber, Paphos, Zypern
Königsgräber in Paphos | © Envato Elements
Kulturhauptstadt Paphos, Zypern
Kulturhauptstadt Paphos in der Abenddämmerung | © Envato Elements
Hafen Paphos, Fischerboote
Der Hafen von Paphos mit landestypischen Fischerbooten | @ iStock, Andrii Marushchyneb

Wandern mit Aphrodite und Adonis

Zypern – das sind nicht nur traumhaft schöne Sandstrände und glasklares Wasser, sondern auch über 1500 Meter hohe Berge. Und so tausche ich bei jedem Besuch auf dieser schönen Mittelmeerinsel regelmäßig meinen Biniki gegen meine Wanderschuhe aus.

Am liebsten wandere ich früh morgens mit Aphrodite und Adonis auf der Akamas-Halbinsel, denn am westlichsten Zipfel Zyperns findet man fernab vom Trubel unberührte Natur. Nach der Göttin und ihrem Geliebten sind zwei Trails benannt, die kurz hinter dem Dörfchen Latchi beginnen und zum Aussichtspunkt Moutti Tis Sotiras hinaufführen, wo ich den herrlichen Panoramablick über die ganze Halbinsel genieße. Unter mir leuchtet türkisblau die berühmte Blue Lagoon und der Wind bläst mir den Duft von Wildkräutern um die Nase. Hier kann ich gar nicht lange genug sitzen und einfach nur schauen, aber irgendwann muss jeder Wanderer mal wieder runter vom Berg.

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