Einzigartiges Istanbul
Zwei Meere, zwei Kontinente, eine Stadt
Der Bosporus verbindet
Die berühmte Meeresenge schafft weltweit Einmaliges. Der 30 Kilometer lange Wasserstreifen verbindet das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer. Auf diese Weise treffen Asien und Europa aufeinander. Gekrönt mit einer Mega-City auf beiden Uferseiten: Istanbul.
Von Byzantion nach Konstantinopel
2.700 Jahre multikultureller Geschichte haben Spuren hinterlassen. Zunächst griechisch „Byzantion“, wird die Stadt im Römischen Reich zu „Byzantium“. Konstantin der Große ist Namensgeber des späteren Konstantinopel. Ab dem 15. Jahrhundert beginnt die Herrschaftsperiode der Osmanen. Unter Süleymann dem Prächtigen wird die Stadt endgültig Zentrum des Islam. Die Religionsvielfalt wundert daher nicht. Orthodoxe Christen, Moslems und Juden praktizieren ihren Glauben gleichermaßen.
Wechselvolle Nutzung
Gut tausend Jahre lang dient die Hagia Sophia als religiöser Mittelpunkt der christlich orthodoxen Religionsgemeinschaft. Byzantinische Kaiser wurden hier gekrönt. Politisches Machtzentrum ist die Großkirche somit auch.
Mitte des 15. Jahrhundert beginnt die Nutzung als Moschee. Für etwa 500 Jahre. In den 1930er Jahren öffnet die Hagia Sophia schließlich ihre Tore als Museum. Seit 2020 ist sie wieder Hauptmoschee der Stadt. Sie übernimmt die bisherigen Aufgaben der Ahmed-Sultan-Moschee, in Europa auch bekannt als Blaue Moschee.
Luxus pur auf Schienen
Bevor der Bosporus ins Marmarameer gleitet, bilden die Flüsse Alibeyköy und Kağithane einen Meeresarm, das Goldene Horn. Hier befindet sich das heutige Beyoglu. Quirlig, jung. Im 19. Jahrhundert heißt Beyoglu noch Pera. Eine feine Adresse. Besonders beliebt bei wohlhabenden Reisenden.
Mit zunehmendem Ausbau der internationalen Bahnstrecken bleibt auch Konstantinopel nicht unentdeckt. So nimmt der Orient-Express Anfang der 1880er Jahre seinen Betrieb auf. Die Route beginnt im angesagten Paris. Reiseziel ist die Metropole des Osmanischen Reichs. Adel und Großbürgertum schnuppern das Flair von 1001 Nacht. Aufregend.
Legendäres Hotel
Die Reiselustigen benötigen nach Verlassen des Zuges eine angemessene Unterkunft. Das Pera-Palace wird erbaut. Es erfüllt alle Ansprüche. Agatha Christie ist regelmäßig zu Gast. Ihr Lieblingszimmer 411 ist heute nach ihr benannt. „Mord im Orient-Express“ soll hier geschrieben worden sein. Greta Garbo, Mata Hari und auch Alfred Hitchcock genießen den Aufenthalt im Luxus-Hotel der Extraklasse. Die Liste ließe sich um viele berühmte Namen ergänzen.
Nach dem 2. Weltkrieg und vor allem in den Jahrzehnten danach setzen politisch-soziale Veränderungen dem Hotel zu. Und viele Eigentümerwechsel. Das Pera-Palace verfällt. Der Stadtteil insgesamt gilt nun als unzumutbarer Standort für Touristen. Mittlerweile zählen Hotel und Bezirk wieder zu den ersten Adressen Istanbuls.
Jung & hipp
Internationale Labels bestimmen heute das Straßenbild von Beyoglu, ehemals Pera. Ebenso wie die Schaufenster kleiner Designadressen. Das Istanbul Modern Museum begeistert mit zeitgenössischer türkischer Kunst. In den verwinkelten Gassen haben sich Cafés, Restaurants und Bars niedergelassen. Die Kulinarik ist trendy. Das Interieur chic. Coolness ist eingezogen im ehemals mondänen Pera. Wer seinen Drink mit Blick in den Sonnenuntergang genießen möchte, reserviert einen Tisch auf der Dachterrasse im Marmara-Pera-Hotel. Unvergesslich.
Ausflug zu den Prinzeninseln
Eine Pause vom Treiben in der 15 Millionen-Metropole? Das tut gut! Die Prinzeninseln im Marmarameer sind gerade richtig für einen Rückzug in die Stille. Der Archipel ist zugleich ein Stadtbezirk im asiatischen Teil der Stadt. Mit der Fähre wird übergesetzt. Die Inseln bieten Natur, Strand, Buchten. Taucher finden beste Entdecker-Areale unter Wasser. Neun Einzelinseln umfasst dieses Naturerlebnis. Nur vier sind bewohnt. Büyükada zum Beispiel. Mit über 7.000 Bewohnern ist sie die größte der Inselgruppe.
Insel der Prinzen
In Büyükada erbauen einst Dynastien von osmansischen Herrscherfamilien große Villen und Prachtbauten. Der Grund: Unerwünschte Mitglieder der Königshäuser werden ab dem 17. Jahrhundert nach hier verbannt. Prinzen zum Beispiel.
Heute stehen viele der Gebäude unter Denkmalschutz. Einige sind auch wieder bewohnt. Selbst noch im 20. Jahrhundert findet ein berühmter Exilant den Weg auf die Prinzeninseln. Ab 1929 überlebt der russische Revolutionär Leo Trotzki mit seiner Familie standesgemäß im Exil. Vier für ihn lange Jahre. Das alles ist Vergangenheit. Mittlerweile ist die autofreie Insel ein beliebtes Ausflugsziel für Großstadtmüde. Überall Blicke aufs Meer. Genuss für die Sinne. Hier möchte man länger sein.
Tina Esensoy
Istanbul – die Brücke zwischen Europa und Asien, Millionenmetropole, Weltstadt. Für mich ist Istanbul viel mehr als nur eine Stadt. Sie ist modern, hip, luxuriös und kulturell einzigartig.
Es würde ewig dauern, alle interessanten Sehenswürdigkeiten von Istanbul aufzulisten, daher möchte ich mich heute auf einen meiner absoluten Geheimtipps der Stadt konzentrieren.
Der berühmte Taksim-Platz und die Istiklal Caddesi zählen zu den lebendigsten Orten in ganz Istanbul und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ich laufe durch die Istiklal Caddesi, welche im beliebten Stadtteil Beyoğlu liegt und verlasse die belebte Straße am Galatasaray-Gymnasium. Mein Ziel, die Cezayir Sokağı, auch bekannt als Fransız Sokağı (Französische Straße). Hier findet sich der Einfluss der Franzosen auf das Osmanische Reich wieder. Auch die französische Küche hat die osmanische Küche schon damals beeindruckt.
Die Straße versprüht einen Hauch von Eleganz und dem Flair von Paris mitten in Istanbul. Den steilen Weg entlang gibt es zahlreiche Boutiquen, Galerien, Cafés und Restaurants, welche sich auf die französische Küche und Weine spezialisiert haben. Besonders am Abend blüht die Französische Straße auf und erwacht erst richtig zum Leben. Angeregte Unterhaltungen von Gästen der Straßencafés und der Klang von Live Musik laden zum Verweilen ein. Ein großartiger Ort, um einen erlebnisreichen Tag in Istanbul ausklingen zu lassen.