Adventszauber in Bozen
Die Winterzeit in Bozen verspricht zauberhafte Wochen. Über den Christkindlmarkt schlendern. Schneehänge bergab rodeln. Vom Pferdeschlitten aus, das alpine Panorama bestaunen. Die Dolomiten zeigen sich von ihrer bezauberndsten Seite.
In warmes Licht getaucht
Hoch oben von der Turmterrasse des Bozener Doms aus schaut man auf eine glitzernde Adventswelt. Der Blick fällt auf rote Dächer und helle Holzhäuschen. Lichterkette an Lichterkette umrahmen die Hütten. Deren Lämpchen verwandeln leise fallenden Schnee zu winzigen „Diamanten“.
Alljährlich verändert sich der Waltherplatz zu einem heimeligen Weihnachtsdorf. Dies kann nur eines bedeuten: Der Bozener Christkindlmarkt hat seine Pforten geöffnet. Inmitten des Platzes befindet sich das Walter-Denkmal. Im Jahr 1889 wurde es zu Ehren des Namensgebers errichtet. Seither betrachtet Walther von der Vogelweide das geschäftige Treiben aus über drei Meter Höhe. Würdevoll, wie es einem mittelalterlichen Dichterfürsten gebührt.
Dampfender Glühwein & süße Brezel
„Standl“ werden die Ausstellerhütten auf dem Mercantino die Natale Bolzano genannt. Und davon gibt es über neunzig. Kunsthandwerkliche Weihnachtspräsente können hier erstanden werden. Aus Glas und Holz. Filigrane Accessoires aus recycelten Tapeten und Kaffeepackungen beweisen Kreativität und Umweltbewusstsein. Die Klassiker allerdings befinden sich auf der Rösti Hütte: Glühwein und Brezel, Röstkartoffeln mit Speck und Käse. Ein wärmender Genuss, gerade bei winterlichen Minusgraden. Lecker.
Der Bozener Christkindlmarkt
Achthundert Jahre Handelsstadt
Bereits im frühen Mittelalter war Bozen vom Handel geprägt. Als Drehkreuz zwischen Nord- und Südeuropa lag die Stadt geografisch besonders günstig nahe der Handelsrouten. Die mittelalterlichen Lauben in der Altstadt erzählen von dieser Zeit. In der Laubengasse boten Händler bereits im 12. Jahrhundert ihre begehrten Waren an. Im dahinter gelegenen Gewölbe wurde das Hab und Gut gelagert. Heute sind die Lauben lebhafter Altstadt-Mittelpunkt. Ein feiner Mix aus mediterranem Flair und alpiner Bergwelt. Wer Bozen im Advent besucht, wird mit festlich beleuchteten und liebevoll dekorierten Gassen belohnt. Ein Fest für die Sinne.
Schaufenster in die Kupferzeit
Über 5.000 Jahre ist er alt. 1,54 Meter groß, 13 Kilogramm schwer. Blutgruppe 0 positiv.
Die männliche Gletschermumie „Ötzi“ wurde 1991 als Zufallsfund entdeckt. Zwei deutsche Bergwanderer hatten den „Mann aus dem Eis“ auf 3.200 Meter Höhe bemerkt. Erkenntnisse aus zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen geben heute Einblicke in das Leben während der Kupferzeit (4.300 bis 2.200 vor Christus) und in sein persönliches. Alles zu erkunden im Bozener Archäologiemuseum. https://www.iceman.it
Pistenspeed in Obereggen
Keine sechzig Kilometer von Bozen entfernt, befindet sich das wohl weltweit größte Skigebiet. Auch Rodelbegeisterte und Snowboarder kommen hier auf ihre Kosten. Mit Nightpark, Snowpark und beleuchtetem Abfahrtshang zählt der Pistentraum zu den Superlativen der internationalen Wintersportgegenden.
Auch für Familien ist Obereggen ein perfektes Winterurlaubsziel. In vier Kinderparks lernen bereits die Kleinsten den Skisport. Wer die Pisten autofrei erreichen möchte, nutzt mit dem öffentlichen Verkehrsnetz entsprechende Shuttlebusse. Das erspart zermürbende Parkplatzsuchen und schont das Klima. Alle Busse werden mit einem umweltschonenden Treibstoff betrieben.
Südtiroler Pferdestärken
Der Schlitten gleitet über die schneebedeckten Wege auf der Seiser Alm. Die Hochalm ist nur gut 35 Kilometer von Bozen entfernt. Auf dem Schlitten weicht Abfahrtsrausch der Geruhsamkeit. Dem Schlitten vorgespannt sind zwei Haflinger. Gelassen traben sie vorbei an imposanten Berglandschaften. Der Schnee knirscht unter den Hufen. Manchmal sieht man den warmen Atem der Tiere aufsteigen. Die eisigen Temperaturen können den Vierbeinern nichts anhaben. Sie haben ihren Ursprung in Südtirol. Gestartet wird am Informationsbüro Seiser Alm in Compatsch. Eingehüllt in wärmenden Decken und den Erzählungen des Schlittenführers lauschend, wird die Fahrt zum einmaligen Erlebnis.
Weltkulturerbe Hochalm
Als größte Hochalm Europas ist die Seiser Alm auch ein Paradies für viele Skisportler. Ob Abfahrt oder Langlauf: hier liegt das Glück auf den Brettern. 56 Kilometer Weltkulturerbe auf bis zu über 2.400 Höhenmetern. Gemeinsam mit Gröden bietet die Seiser Alm über 180 Pistenkilometer Wintersportspaß. Für Anfänger, Könner und Profis. Zwischendurch und zur Stärkung: hausgemachte Südtiroler Spezialitäten. Besser geht`s nicht.
Ciao, ciao Bolzano
Zurück in Bozen, kehrt man auf einen Drink im „Grifoncino“ ein. Die Bar am Waltherplatz zählt zu den Coolness-Stars des Innendesigns. An einem Quader aus leeren Flaschen werden Cocktails gemixt.
Dieser steht auf einem Bodenbelag aus Aluminium und Glas. Der Farbenmix an Wand und Mobiliar sorgt für visuelle Reize. Bozen kann auch fancy!
https://www.greif.it/de/cocktail-bar/grifoncino-bar-bozen
Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen. Der Airport ist nur weniger Kilometer von Bozens Innenstadt entfernt. Aufgrund der unkomplizierten An-und Abreise und der kurzen Flugdauer lohnt sich auch ein Kurztrip vom HAJ ins schöne Südtirol.
Antje Seeling
Mit der Seilbahn auf den Weihnachtsmarkt?
Das geht in Bozen. Leise schwebt die Gondel über die winterlichen Weinberge hinauf nach Oberbozen – zum Rittner Christbahnl. Dieser kleine, feine Christkindlmarkt findet an den Advents-Wochenenden an vier verschiedenen Plätzen am Ritten statt. An festlich dekorierten Ständen am Bahnhof Oberbozen, beim Plattner Bienenhof in Wolfsgruben und in Klobenstein gibt es hochwertiges Kunsthandwerk und einheimische Spezialitäten. Dazwischen pendelt das Christbahnl im 30-Minuten-Takt. Die Haltestellen der Rittner Schmalspurbahn sind liebevoll geschmückt. Für Stimmung sorgen auch die Rittner Alphornbläser. Am Wochenende gibt es Kutschfahrten.
Jetzt den Bozener Weihnachtszauber erleben!
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