LSG Sky Chefs sorgt seit über 50 Jahren für gefüllte Trolleys. Timing und Logistik bringen Tomatensaft, Brötchen und Co. pünktlich an Bord. – Text: Mirjam Wickel (tabasco. media)
Gute Nachbarschaft mit HAJ
Es wird gekocht, belegt und verladen. 15.000 Einheiten täglich verlassen allein den Standort Hannover. Die gesamte Wertschöpfungskette gehört zu den Aufgaben von LSG Sky Chefs. Bis zur Reinigung oder Entsorgung des Geschirrs. Max von Löwis of Menar ist mitverantwortlich für den hannoverschen Standort. Seit siebzehn Jahren ist der gelernte Koch Teil des 70-köpfigen Teams. „Langenhagen ist perfekt gelegen. Von hier aus können wir alle norddeutschen sowie nordwestlichen Flughäfen ohne Probleme beliefern.“ Ganz kurze Wege sind es für die Belieferung der Flieger am Hannover Airport. Ein eigens geschaffener Verbindungsweg zu den LSG-Hallen sorgt für reibungslose Abläufe.
Eins wie das andere
Genauigkeit zählt zu den täglichen Anforderungen. Inland- und Mittelstreckenflüge werden vor allem mit Snacks und Getränken bestückt. Jede Mahlzeit enthält auf das Gramm genau die gleichen Zutaten. „Das hat natürlich vor allem wirtschaftliche Gründe“, erläutert Max von Löwis. „Jedes überflüssige Lebensmittel kostet bei sehr hohen Stückzahlen Ressourcen und Geld.“ Ein weiterer Grund für die passgenaue Bestückung? Max von Löwis lacht: „Manchmal vergleichen Fluggäste ihren Snack mit dem des Nachbarn. Da sollte schon jeder die gleiche Menge serviert bekommen.“
Rund um die Uhr
In Tag- und Nachtschichten werden Speisen und Getränke geordert, erstellt und verladen. Bis zu zwei Stunden vor Abflug können Änderungen eingehen. Die Infos hierzu erhalten die Mitarbeiter über ihr Arbeits-iPad. Allergien und Sonderwünsche werden penibel dokumentiert. Die Aufbewahrung von Konterproben einer jeden Charge ist verpflichtend. „So kann im Bedarfsfalle die Unversehrtheit der Speisen auch noch nach Wochen nachgewiesen werden“, erläutert von Löwis.
Weltweit über 200 Standorte
LSG Sky Chefs ist zu 100 Prozent Tochter der Lufthansa. Sie belegt mit über 30.000 Mitarbeitern einen der Spitzenplätze im globalen Wettbewerb. Knapp 700 Millionen Mahlzeiten pro Jahr werden weltweit in die Flieger der Airlines verladen. Die Heimatbasis Frankfurt ist Sitz der Produktentwickler. Sie beschäftigen sich mit aktuellen Trends und Anforderungen. Menü-Präsentationen auf dem Boden sowie in der Luft gehören zum umfangreichen Entstehungsprozess der Verkostungspläne. Dabei unterscheiden sich die Angebote je nach Zielland und Strecke.
Der Favorit an Bord
Was am Boden zu stark gewürzt ist, scheint in der Luft gerade richtig. Bestes Beispiel hierfür ist der weltweite Verzehr großer Mengen Tomatensaft. Aufgepeppt mit Salz und Pfeffer.
Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut ist die Lufthansa diesem Phänomen auf den wissenschaftlichen Grund gegangen. Das Ergebnis bestätigte die Annahme: Eine veränderte Unterdrucksituation in der Höhe sowie die damit verbundene Reduzierung der Luftfeuchtigkeit haben deutliche Auswirkungen auf die Geschmacksnerven. So wird der Tomatensaft wohl auch zukünftig fester Bestandteil der Trolleybestückung bleiben.
Weitere Informationen: www.HannoverAirportTV