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Notfallübung XXL

Einsatz am HAJ

Kalt ist es an diesem Samstagmorgen im September. Allerdings belohnt der Himmel die ICAO-Übung mit sonnigem Wetter. Keine Regenwolke zu sehen. ICAO ist das Akronym für International Civil Aviation Organization. Turnusmäßig schreibt die Internationale Zivilluftfahrtorganisation Notfalltrainings vor. Dieses hat mit 500 Kräften von Feuerwehren, Unfalldarstellung sowie weiteren Blaulichtdiensten XXL-Format.

Rettungskräfte in einer Übungssituation
Rettungskräfte versorgen die „verletzten Passagiere“. | © Carl-Marcus Müller

Maske bitte

Aufwärmung bietet die Nachtposthalle in direkter Nähe zum Übungsbereich. Hier gibt es heißen Kaffee und belegte Brötchen. So lässt sich der Übungsmorgen gut beginnen. Maskenbilder vom RUD-Team der Johanniter Niedersachsen/Bremen versehen das 70-köpfige Statisten-Team mit „Verletzungen“. Ein junger Mann hält lachend seinen Arm in die Kamera. „Tut gar nicht weh!“ Täuschend echt, diese modellierte Brandwunde. Ohne Frage: Die „Realistische Unfalldarstellung“ verdient ihren Namen!

Unechte Wunde bei Notfallübung
Mit Kunstblut entsteht eine unechte Wunde. | © A. Weibels
Schminke und Kunstblut
Das Equipment für die unechten Wunden. | © A. Weibels
Maskenbildner schminken verletzung am Bein
Geschminkte Verletzung am Bein. | © A. Weibels

Team-Work gefragt

Zahlreiche Einsatzkräfte engagieren sich für das Gelingen dieser Mammutaufgabe. Allem voran die Flughafenfeuerwehr des Hannover Airport. Gemeinsam mit ihren Kollegen aus der Region Hannover und den kommunalen Feuerwehren aus dem direkten Umfeld inszeniert sie ein komplexes Unfallszenario. Der Erweiterte Rettungsdienst der Region sowie das Krisenmanagement der Flughafengesellschaft sind ebenfalls eng in den Prozess eingebunden. Mit festgelegten Rollen trainieren sie den Krisenfall.

Rettungskräfte bei Notfallübung
Rettungskräfte versorgen die „verletzten Passagiere“. | © tabasco.media

Zweifach-Kollision mit viel Feuer

Das Übungsszenario: Zusammenstoß zweier Passagiermaschinen! Die eine vom Typ Boeing 737 leitet den Startvorgang Richtung Mallorca ein. Das andere Flugzeug, eine ATR 42, möchte gen Amsterdam abheben. An Bord der beiden Maschinen befinden sich insgesamt 9 Crewmitglieder sowie 51 Passagiere. Durch Unachtsamkeit der ATR 42-Piloten kommt es zur folgenreichen Kollision auf der Startbahn.

Die Boeing rutscht über die Grünflächen. Dabei kollidiert sie auf dem angrenzenden Rollweg zusätzlich mit zwei Fahrzeugen des Hannover Airports. Deren Insassen werden eingeklemmt. Die Boeing 737 bleibt schwer beschädigt auf dem Rollweg liegen. Es kommt es zu einem Folgebrand. Der Grund: auslaufendes Kerosin. Aircraft Accident. Alarmauslösung.

Feuerwehr im Übungseinsatz
Jede Sekunde zählt bei der Befreiung der Insassen. | © Carl-Marcus Müller

Rettung perfekt koordiniert

Die Flughafenfeuerwehr ist in kürzester Zeit an der Unfallstelle. Zusätzlich werden weitere Kräfte aus der Region angefordert. Das Codewort dafür: MAnV50! Die Einsatzkräfte sind mit über 70 Verletzten konfrontiert. Menschen liegen auf dem Boden. Einige schwerverletzt. Verstreute Gepäckstücke intensivieren die Darstellung dieser Katastrophe. Zum Glück handelt es sich um ein Übungsszenario. Und dieses wird mit Bravour bewältigt.

Rettungskräfte bei Notfallübung
Rettungskräfte versorgen die „verletzten Passagiere“. | © Carl-Marcus Müller

Notrutsche, Wassereinsatz und schweres Gerät

Die Übungen werden so realitätsnah wie möglich umgesetzt. Statisten verlassen über die Notrutsche das Flugzeug. Löschfahrzeuge bekämpfen den inszenierten Brand in der Simulationsanlage. Rettungskräfte schneiden vermeintlich Verletzte aus zerstörten Fahrzeugen. Jetzt ist schweres Gerät gefragt! Dass es sich um eine Übung handelt, zeigen die lachenden Gesichter von drei jungen Mädchen. Sie haben eine Portion Löschwasser abgekommen. Auf die Sicherheit der Beteiligten achtet ein eigens hierfür zusammengestelltes Team. Auch hier gilt „Safety First!

Flugsimulator im Notfalleinsatz
Flugsimulationsanlage Boeing 737 der „Airline Burning Wings“. | © Carl-Marcus Müller
Dr. Martin Roll, Flughafenchef
Dr. Martin Roll und Maik Blötz
Auch die HAJ-Geschäftsführer sind vor Ort: Dr. Martin Roll und Maik Blötz. | © tabasco.media

Regulärer Flugbetrieb geht weiter

Durch diese Vollübung kommt es zu keinerlei Einschränkungen. „Eine Übung dieser Größenordnung ist eine Herausforderung“, so Flughafenchef Dr. Martin Roll. „Insbesondere bei laufendem Flugbetrieb.“ Vorstandskollege Maik Blötz ergänzt. „Unser Dank gilt daher allen Beteiligten. Mit großem Engagement wurde die ICAO-Übung geplant und umgesetzt.“

Stefan Martens, Leiter der Flughafenfeuerwehr zieht eine positive Bilanz: „Das Zusammenspiel mit den verschiedenen Organisationen konnte nach zwei Jahren wieder trainiert werden. Wir sind mit dem Übungsergebnis sehr zufrieden.“

Regulärer Flugbetrieb geht weiter

Durch diese Vollübung kommt es zu keinerlei Einschränkungen. „Eine Übung dieser Größenordnung ist eine Herausforderung“, so Flughafenchef Dr. Martin Roll. „Insbesondere bei laufendem Flugbetrieb.“ Vorstandskollege Maik Blötz ergänzt. „Unser Dank gilt daher allen Beteiligten. Mit großem Engagement wurde die ICAO-Übung geplant und umgesetzt.“

Stefan Martens, Leiter der Flughafenfeuerwehr zieht eine positive Bilanz: „Das Zusammenspiel mit den verschiedenen Organisationen konnte nach zwei Jahren wieder trainiert werden. Wir sind mit dem Übungsergebnis sehr zufrieden.“

Tobias Plesse in voller Montur
Tobias Plesse | © Airport Hannover

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