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Zum Training verpflichtet

Nicht nur die ICAO- und EASA-Vorschriften fordern realitätsnahes und regelmäßiges Training für die Flughafenfeuerwehr. Es ist die Basis für einen hohen Ausbildungsstandard und somit den Einsatzerfolg. Für das Spezialgebiet der Flugzeugbrandbekämpfung trainieren die Kollegen an einer mobilen Flugzeugbrandsimulationsanlage (BSA).

In der BSA können alle erdenklichen Szenarien dargestellt werden. Von der Bekämpfung eines Flüssigkeits-Flächenbrandes, über Fahrwerk- und Triebwerkbrände, bis hin zu Bränden innerhalb von Flugzeugen, inklusive der Rettung von Besatzung und Passagieren, kann hier alles trainiert werden. Das Training im Zusammenspiel mit den eigenen Kollegen, den eigenen Fahrzeugen und Geräten und der eigenen Taktik ist von entscheidender Bedeutung.

Umweltfreundlich und realitätsnah

Die Anlage wird vom Computer überwacht und mit Propangas betrieben. Als Löschmittel kommt ausschließlich Wasser zum Einsatz. Der Computer errechnet dann die äquivalente Löschwirkung, die mit Schaum erreicht worden wäre. Die Übungsanlage besteht aus acht ausgebauten Überseecontainern. Die Trainingsbedingungen sollen so real wie möglich sein. Deswegen handelt es sich um eine Nachbildung der gängigsten Flugzeugtypen am HAJ. Ein Airbus A320 und eine Boeing B737. Einsatztaktische Maßnahmen, wie das Anfahren der Großlöschfahrzeuge, Brandbekämpfung an den Flächenbrandmodulen und richtiges Vorgehen der Löschmannschaft innerhalb der einzelnen Szenarien sind nur einige Beispiele der zahlreichen Übungsmöglichkeiten.

Flugfeldlöschfahrzeug greift frontal an der Brandsimulationsanlage an.
Angriff mit großem Gerät: das Flugfeldlöschfahrzeug. © Hannover Airport, M. Lindert

Groß und modern

38 Meter lang, 8 Meter hoch und 20 Meter breit – Sie ist die derzeit größte und modernste mobile Flugzeug-Brandsimulationsanlage der Welt. An 28 Innen- und Außenbrandstellen trainieren unsere Feuerwehr-Kollegen nun für den Ernstfall. Zusätzlich gibt es eine Flächenbrand-Simulation. Auf 120 Quadratmeter. Zur Übungsdokumentation steht ein Kamerasystem mit zwei 360°- und vier Wärmebildkameras bereit.

Die Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt der Flughäfen Bremen, Hannover und Stuttgart. Alle drei Monate wechselt die mobile Brandsimulationsanlage ihren Standort. Von August bis Oktober steht sie nun am HAJ.

Zahlen, Daten, Fakten

  • Hersteller: Sprenger Stahlbau (Marsberg) und Siebers Maschinenbau (Marsberg)
  • Kosten: ca. 2 Mio. €
  • Länge: 38 m
  • Höhe: 8 m
  • Spannweite: 20 m
  • Nachbildung der Flugzeugtypen Airbus A 320 und Boeing B 737
  • 28 Innen- und Außenbrandstellen – Steuerung über Funkfernbedienung
  • 120 m²-Flächenbrand, Flammenhöhe bis zu 20 m
  • ca. 100 t Stahl
  • 4.000 m Elektroleitungen
  • Kamerasystem zur Übungsdokumentation (zwei hochauflösende 360°- und vier Wärmebildkameras)
  • Soundsystem zum Abspielen reeller Triebwerksgeräusche
  • zwei Notrutschen zur Personenrettung
Rettungstreppe steht an der Brandsimulationsanlage
Realitätsnahes Training an der Brandsimulationsanlage © Hannover Airport, M. Lindert
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(© Hannover Airport, Markus Lindert)