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Mallorca – Ein Zauber, der bleibt.

Hola Palma

Von Hannover in knapp zweieinhalb Flugstunden in die Sonne. Freundliche 18 bis 20 Grad beflügeln die Vorfreude auf eine Frühlingswoche auf Mallorca. Bei der Ankunft warten Reisebusse, Taxis und Mietwagen vor dem Terminal. Der erste Blick gilt jedoch der Palmenreihe. Sie formiert sich wie ein Begrüßungskomitee für ankommende Gäste. Und dies bei schönstem Wetter. So muss es sein.

Traumstadt mit Meer

Palma ist ein Ort der Rückkehr. Wer einmal die Stadt für sich entdeckt, kommt wieder. Und wieder. Langweilig ist es hier nie. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Inselhauptstadt zum Vergnügungsort der Reichen und Schönen. Das war im Jahr 1903. Die erste Luxusherberge, das „Gran Hotel“ war eröffnet worden. Noblesse pur am Mittelmeer. Noch heute bezaubert die Fassade im wunderbaren spanischen Jugendstil. Weitere Wahrzeichen gibt es zu Bestaunen. Die Kathedrale La Seu zum Beispiel. Ebenfalls beeindruckend und gotisch, das Castell de Belver. Hoch über der Stadt bietet die Burg einen 360 Grad Rundumblick auf die Insel. Das geht aufgrund der kreisförmigen Bauweise des Castells. Wirklich grandios.

Palmenformation im Sonnenuntergang am Strand eines mallorquinischen Badeortes.
Palmen im Sonnenuntergang | © Envato elements

Seele baumeln lassen

Parallel zum Blau des Meeres erstreckt sich der Paseo Marítimo. Wieder säumen Palmen den Weg. Die Promenade führt vorbei an trendigen Bars und Restaurants. Die bestuhlten Pontons ragen ins Meer. Abgedimmtes Licht, Lounge-Musik. Hier lässt sich perfekt mit einem Glas Wein anstoßen. Aus Santa Maria del Camī, zum Beispiel. Das Örtchen liegt in Mallorcas Weinregion Binissalem. Zum edlen Tropfen ein paar Oliven – was braucht ein Urlaubstag mehr.

Wanderschuhe an und los

Über die gut ausgebauten Straßen geht es Richtung Serra Tramuntana. Der Gebirgszug erstreckt sich vom Südwesten Mallorcas bis hoch in den Nordwesten. Höchste Erhebung ist der Puig Major mit seinen über 1.400 Meter. Da können im Winter auch auf einer Mittelmeerinsel Schneeflocken fallen. Zum Wandern empfehlen sich Routen ab Deià in Richtung Norden. Die Wege gelten als gut beschildert.

Über offizielle Webseiten lassen sich Berghütten, die Refugi, vorreservieren. Sie sind einfach, oft urgemütlich. Und kostengünstig obendrein. Nach einem guten Frühstück geht es weiter durch schroffe und verwunschene Klippenlandschaften. Die Wege sind schmal. Trittfestigkeit in gutem Schuhwerk ist gefragt. Eine kleine Pause zwischendurch offenbart unvergessliche Blicke. Wilde Thymian- und Rosmarinsträucher sorgen für mediterrane Duftorgien.

Two in love

Berühmte Orte säumen die Strecke entlang des Tramuntana-Gebirges. Einer davon ist Valldemossa.
Typische Natursteinhausarchitektur prägt das Bild des Dorfes. Gebäude aus Kalk und Lehm. Valldemossa ist beliebter Ausflugsort auf einem Trip durch die Serra Tramuntana. Das legendärstes Touristenpaar des 19. Jahrhunderts mag auch ein Grund hierfür sein: George Sand und Frédéric Chopin. Die Schriftstellerin und der Komponist verbrachten zwei Monate in einem Karthäuserkloster. Für George Sand ein perfekter Platz, um zu schreiben. In „Ein Winter auf Mallorca“ bringt sie ihre Beobachtungen zu Papier. Mallorca hält Einzug in die Weltliteratur. Kein Wunder, dass die Spuren des Liebepaares bis heute in Ehren gehalten werden.

Gasse in Valdemossa mit hellen Steinhäusern und Pflanzkübeln an den Wänden.
Typische Gasse in Valdemossa | © Envato elements

Kurve um Kurve

Die Anfahrt zur Bucht Sa Calobra ist eine Herausforderung. Wer mit dem Auto nach unten fährt, beweist Wagemut. Wer mit dem Fahrrad die Serpentinen herabrast, Verwegenheit. Die kurvenreiche Straße, im Jahr 1932 vom italienischen Ingenieur Antonio Paretti geplant, überwindet 700 Höhemeter. Auf der Höhe von Sa Moleta befindet sich der sogenannte Krawattenknoten. Hier umschließt sich die Straße auf einer 270 Grad-Kurve quasi selbst. Unten angekommen, vergisst man den Thrill der Anfahrt. Atemberaubend ist die Aussicht. Eindrucksvoll die Schlucht Torrent de Pareis.

In Pollença 365 Stufen aufwärts

Zu Beginn ist die Treppe am Fuße des Klavarienberges von kleinen Läden flankiert. Viel Geschmackvolles ist zu finden. Schmuck, Kunst, Kleidung. Manche Geschäfte haben sich auf Öle und das berühmte Flor de Sal D´ES TRENC spezialisiert. Das wird von Salzbauern per Hand geschöpft. Die Salinen liegen hinter einem Naturstrand in Mallorcas Nordwesten. Verpackt in hübschen Dosen, wird das Salz weit über Mallorcas Grenzen verkauft.

Ein Geschenk des Königs

Den Kalvarienberg erhielten Tempelritter vom spanischen König Jakob I. als Dankesgeschenk. Das war im 13. Jahrhundert. Die Ritter hatten bei der Eroberung der Insel erfolgreich unterstützt. Infolge der Besitznahme wurden Gerichtsverfahren abgehalten, Galgen aufgestellt und diese auch genutzt. Düster. Heute ist der Ort ein freundlicher. Erarbeitet man sich die breiten und flachen Stufen weiter nach oben, gelangt man über eine Bougainvillea umrankte Häuserzeile hinauf auf das Plateau. Hier thront die kleine Kapelle Eglésia del Calvari.

365 Stufen führen zum Kalvarienberg in Pollença. Links säumen Zypressen den Aufstieg, rechts typische Mallorca-Steinhäuser.
365 Stufen aufwärts zum Kalvarienberg in Pollença. | © Envato elements

Agatha Christies Inspiration

Vom Yachthafen aus schlendert man Richtung Norden. Hier beginnt der sogenannte Pine Walk. Die Promenade führt vorbei an kleinen Strandbuchten mit glasklarem Wasser. Der bezauberndste Strandabschnitt ist der Platja d´ Albercutx. Idylle pur! Unwirklich schön, wie in einem Roman erdacht. Apropos Roman: Agatha Christie war Gast in einem der namhaften Hotels am Pine Walk mit Blick auf die Bucht. Puorto Pollença inspirierte sie zu Ihrer Kurzgeschichte „Problems at Pollensa Bay“.

Segeln, surfen, schlemmen

Am besten pendelt man mit der Vespa von Pollença nach Puerto Pollença.
Maritimes Leben findet statt. Segeln hat große Tradition. Yachten säumen die Marina. Gleich nebenan ein trendiger Sea-Food-Tempel. Eine deutsche Segelschule führt seit Jahrzehnten Anfänger und Könner zu Regatta-Medaillen. Auch, wenn Gold und Silber aus Pappe sind: Ein bisschen Stolz fährt später mit nach Hause. Wer zum Ortskern wandert, findet authentisches mallorquinisches Leben. Alteingesessene Tapas-Bars mit besten Café Leche und Ensaimadas. Die sehr leckeren Hefeschnecken sind ein Muss.

Sonnenuntergang mit Pickinick

Der Weg führt entlang der Bucht von Pollença über Alcudia nach Mal-Pas-Bon-Aire. Hier befindet sich eines der besten Fischrestaurants der Gegend: die Bodega de Sol. Wer selbst für sein Abendessen sorgen möchte, hat einen Korb mit mallorquinischen Köstlichkeiten dabei. Ziel ist der Picknickplatz oberhalb der Cala Victoria. Tische und Bänke bieten genügend Platz für ein opulentes Mahl zu zweit oder in größeren Gruppen. Wenn die Sonne untergeht, tanzen Sonnenstrahlen auf dem Mittelmeer. Der Himmel malt orange-lila Farbnuancen. Der Atem stockt vor so viel Überfluss an Naturschönheit. Einen friedlicheren Tagesabschluss kann man sich kaum wünschen.

Mallorcas fünfte Jahreszeit – die Mandelblüte

Wenn ab Januar die über 4 Millionen Mandelbäume der Insel wieder ihre weißen und rosafarbenen Blüten treiben, beginnt auf Mallorca die fünfte Jahreszeit – und die heißt Mandelblüte!
Tatkräftige Unterstützung erfährt sie von einem ihr wohlgesonnenen Wettergott, der Mallorca mitten im Winter einen „kleinen Sommer“ beschert. Woraufhin sich die Insel bei blitzblankem Himmel, strahlendem Sonnenschein und Tagestoptemperaturen von über 20 Grad in einen einzigen wohlriechenden farbenprächtigen Blütenteppich verwandelt.
Ein wirklich grandioses Schauspiel, das die Natur von nun an bis Mitte März tagtäglich aufführt. Mit Logenplätzen in der Inselmitte, z. B. bei Llucmajor oder Marratxi, wo sich ein Mandelbaum an den nächsten reiht. Gefolgt von weiteren nicht minder schönen Schauplätzen bei Santanyi im Südosten oder Andratx im Südwesten der Insel. Glücklich, wer die Mandelblütenpracht direkt vor Ort genießen kann – ein echtes Highlight!
Apropos genießen: Mallorcas Mandeln sind nicht nur Augen-, sondern auch leckerer Gaumenschmaus und gelten als die besten der Welt. Ein Grund mehr, sich im Urlaub das ein oder andere inseltypische Mandelprodukt in Form von Kuchen, Eis, Likör & Co. zu gönnen oder als Mitbringsel für die lieben Daheimgebliebenen in den Koffer zu packen. In diesem Sinne, Guten Appetit – oder wie die Mallorquiner sagen: ¡Bon profit!

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Sun chairs and umbrellas beach with no tourists and clear blue water
Foto: © Joel Anderson Photography 2011 – www.joelanderson.com/